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Deutschland überzeugt mit sehr positiven Ergebnissen im Job Confidence Index. Die Mehrheit der Befragten zeigt sich optimistisch gegenüber den Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Trotz dieser erfreulichen Resultate gibt es jedoch einen Aspekt, der für Aufsehen sorgt: die Bewertung der eigenen Work-Life-Balance. Nur 45 Prozent der Kandidaten unter 30 Jahren glauben, dass sich ihre Work-Life-Balance in den nächsten Monaten verbessern wird. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es sogar nur 39 Prozent, und bei den über 49-Jährigen fällt die Zustimmung mit 36 Prozent noch schwächer aus.
Deutschland, einst als europäisches Musterbeispiel für das ideale Gleichgewicht zwischen Job und Freizeit angesehen, scheint in diesem Bereich einem Wandel zu unterliegen: von Work-Life-Balance zu der Work-Life-Integration. Lesen Sie hier weiter, um mehr über diesen Trend zu erfahren.
Work-Life-Integration bezeichnet die nahtlose Verschmelzung von Berufs- und Privatleben, wobei beide Bereiche so in Einklang gebracht werden, dass sie sich gegenseitig ergänzen und nicht mehr als strikt getrennte Einheiten betrachtet werden. Anders als bei der klassischen Work-Life-Balance, bei der Arbeit und Freizeit klar voneinander abgegrenzt werden, steht bei der Work-Life-Integration die Flexibilität im Vordergrund. Ziel ist es, berufliche Aufgaben und private Verpflichtungen harmonisch miteinander zu verbinden, um ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben zu führen.
Work-Life-Integration und Work-Life-Balance sind zwei Konzepte, die oft synonym verwendet werden, jedoch grundlegend unterschiedliche Ansätze verfolgen:
In der heutigen, digital vernetzten Welt verschwimmen die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben immer mehr. Das traditionelle Modell der Work-Life-Balance steht vor einer grundlegenden Herausforderung: Je mehr wir versuchen, Arbeit und Freizeit strikt zu trennen, desto mehr geraten beide Bereiche in Konflikt.
Eine Studie aus dem Jahr 2016/2017 zeigte, dass Deutschland zwar im Vergleich zu anderen Ländern wie der Schweiz oder Österreich relativ wenige Arbeitnehmer mit sehr langen Arbeitszeiten hat, jedoch immer noch mehr als 15 andere EU-Länder, darunter die Niederlande. Dies deutet darauf hin, dass das Modell der Work-Life-Balance möglicherweise nicht mehr zeitgemäß ist.
Doch bedeutet dies das Ende der Work-Life-Balance? Nicht unbedingt. Vielmehr ist es eine Aufforderung, die beiden Lebensbereiche anders zu betrachten. Statt nach einem Gleichgewicht zu suchen, könnte die Integration der beiden Bereiche zu einer realistischeren und nachhaltigeren Lösung führen.
Auf den ersten Blick könnte Work-Life-Integration den Eindruck erwecken, dass das Berufsleben das Privatleben übernimmt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Bei der Work-Life-Integration geht es darum, die Vorteile beider Bereiche zu vereinen und so ein erfülltes und ausgeglichenes Leben zu führen.
Wir alle wollen beruflich erfolgreich sein, ohne dabei auf unsere privaten Wünsche und Bedürfnisse verzichten zu müssen. Das Streben nach einer klassischen Work-Life-Balance kann dabei jedoch zu Frustration führen, da es oft unrealistische Anforderungen stellt. Die Work-Life-Integration bietet hingegen die Möglichkeit, beides miteinander zu verbinden.
Die Work-Life-Integration ist mittlerweile auch in den Führungsetagen deutscher Unternehmen angekommen. Führungskräfte erkennen zunehmend die Bedeutung dieses neuen Konzepts und integrieren es in ihre Unternehmensphilosophie.
Julia Wendel, People & Culture Director für Nord- und Zentraleuropa bei der PageGroup, betont, dass die strikte Trennung von Arbeit und Freizeit oft mehr Stress verursacht als nötig.
Heutzutage wird von uns erwartet, dass wir strikt zwischen Arbeit und Freizeit trennen, um die perfekte 'Balance' in unserem Leben zu schaffen. Um dieser Erwartung gerecht zu werden, bringen wir uns in Stresssituationen, die zum einen unser Wohlbefinden und auch unsere Produktivität bei der Arbeit beeinflussen.
Stattdessen sieht sie in der Work-Life-Integration eine Chance:
Unternehmen, die diese Philosophie fördern, profitieren langfristig: Mitarbeiter, die ihre Arbeit flexibel gestalten können, sind motivierter, zufriedener und bleiben dem Unternehmen länger treu.
Work-Life-Integration ist kein theoretisches Konzept, sondern findet bereits in vielen Unternehmen Anwendung. Goran Barić, Regional Managing Director für Nord- und Zentraleuropa bei der PageGroup, beschreibt die Praxis so:
Unternehmen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter schon heute eingehen, profitieren von langfristiger Mitarbeiterbindung und einer motivierten und produktiven Belegschaft.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird die Work-Life-Integration immer wichtiger. Flexibilität wird dabei zum Schlüsselbegriff. Unternehmen, die den Wandel aktiv gestalten, erkennen, dass die Zukunft der Arbeit in einer flexiblen und digital vernetzten Welt liegt.
Digitalisierung und Work-Life-Integration sind eng miteinander verbunden:
Die Zukunft deutscher Unternehmen wird dadurch individueller und flexibler. Zwei bisher getrennte Bereiche – Arbeit und Freizeit – werden vereint, was zu einer neuen Ära der Work-Life-Quality führt. Mehr Spaß im Beruf bedeutet letztendlich auch mehr Spaß in der Freizeit.
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