Neue Studie „CFO & Financial Leadership Barometer“ von Michael Page zeigt den Umbruch in der Rolle des Chief Financial Officers (CFO)
Düsseldorf, 13. Oktober 2014 - Der CFO tritt aus dem Schatten des CEOs heraus. Waren die Finanzentscheider im Unternehmen bisher hauptsächlich für die Umsetzung der CEO-Vorgaben zuständig, mausert sich der Posten zum eigenständigen Veränderungstreiber mit weitreichenden Kompetenzen. Der CFO ist heute deutlich stärker für die Unternehmensstrategie und -entwicklung verantwortlich. Perspektivisch könnte der CFO den CEO als wichtigste Geschäftsführerposition sogar ablösen. Dies zeigt die aktuelle weltweite Studie „CFO & Financial Leadership Barometer“ der Personalberatung Michael Page.
Der CFO hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Die heutigen Finanzchefs nehmen eine zentrale Rolle bei Veränderungsprozessen im Unternehmen ein und agieren dabei häufig als enge Partner des CEOs. Auch kommunikative Aufgaben, die bisher klassisch beim CEO lagen, wie der Auftritt bei Gesellschafterversammlungen, Öffentlichkeitsarbeit und Investor Relations gehören heute zu ihrem Aufgabenprofil. „Von modernen CFOs wird erwartet, dass sie gleichzeitig Finanzexperten, strategische Vordenker und Repräsentanten ihres Unternehmens sind“, erklärt Nils Rauschen, Director bei Michael Page.
Deutsche CFOs: Neue Rolle, weitreichende Kompetenzen
Der moderne CFO ist ein Allrounder. Sein Anforderungsprofil umfasst heute neben tiefgehender Finanzexpertise ebenso Kenntnisse in den Bereichen IT, Recht, Personalwesen und Einkauf sowie die Fähigkeit, Veränderungsprozesse zu steuern. Sein Aufgabengebiet ist entsprechend breit: Neben der Umsetzung neuer Richtlinien kommt in den nächsten 12 Monaten die Implementierung neuer IT-Systeme auf nahezu jeden zweiten Finanzentscheider in Deutschland zu. Und mehr als jeder dritte deutsche Finanzentscheider wird das Thema Zentralisierung vorantreiben. Dabei sind deutsche CFOs Unternehmensstrategen, keine Bürokraten: Im Gegensatz zu ihren Kollegen in anderen Ländern steht für deutsche CFOs die Prozessoptimierung im Unternehmen signifikant an erster Stelle. International hingegen hat die Optimierung der Kosten oberste Priorität. 
„Galt der CFO-Posten bisher gemeinhin als Sprungbrett zur CEO-Position, hat der CFO heute einen deutlich höheren Grad an Autonomie und Eigenverantwortung gewonnen“, so Rauschen. „Dabei spielt eine wichtige Rolle, dass im Zuge der Globalisierung das Finanz-Know-how des CFOs immer wichtiger wird, um neue Geschäftsmodelle zu implementieren.“ So ist der CFO heute immer häufiger in Kernprozesse der Unternehmensstrategie und -entwicklung eingebunden. Schließlich sind die Entscheidungen des CFOs für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens von großer Bedeutung.
Karriereziel CFO
Dieser Kompetenz- und Bedeutungszuwachs zeigt sich auch in der Karriereplanung: Für viele Nachwuchsführungskräfte ist der CFO-Posten bereits heute ein attraktives Karriereziel. „Betrachtet man das Gesamtbild der Veränderungen, wie sie die aktuelle Studie zeichnet, spricht vieles dafür, dass der CFO den CEO künftig als wichtigste Geschäftsführerposition sogar ablösen könnte“, stellt der Michael Page-Finanzexperte fest. Auch die aktuelle Einschätzung der Finanzchefs untermauert diese Prognose: über 80 Prozent der befragten deutschen CFOs sehen sich auch zukünftig auf diesem Posten, nur knapp 2 Prozent streben die Position des CEOs an. Gleichzeitig sind zwei Drittel der deutschen Finanzentscheider mit ihrem Job zufrieden.
Deutsche Finanzchefs im Kompetenzvergleich vorne
Angesichts der Bandbreite an Kompetenzen, die heute von einem CFO gefordert wird, und der immer komplexer werdenden Rahmenbedingungen, müssen sich CFOs verstärkt um ihre eigene Qualifizierung bemühen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Reine Zahlenmenschen haben auf dem Posten des CFOs so gut wie keine Chance mehr“, so Rauschen. „Wer heute mithalten will, muss sich in den verschiedenen Geschäftsbereichen zu Hause fühlen – und das bedeutet lebenslanges Lernen.“ Vergleicht man die weltweiten mit den deutschen Ergebnissen, zeigt sich, dass die deutschen CFOs im internationalen Kompetenzvergleich die Nase vorne haben: Rund 52 Prozent der befragten deutschen CFOs zählen heute bereits Verwaltungsaufgaben zu ihrem Kompetenzbereich (international sind es rund 58 Prozent).
Rund 60 Prozent befassen sich mit IT-Themen (international: rund 40 Prozent). Die Sektoren Recht (Deutschland 38,5 Prozent / int.: 36,5 Prozent), Personalwesen (Deutschland 44,2 Prozent / int.: 33,7 Prozent) und Supply Chain (Deutschland 28,8 Prozent / int.: 23,6 Prozent) gehören ebenfalls zum Kompetenzbereich vieler CFOs.
„War for Talents“ in den Finanzabteilungen
60 Prozent der befragten Unternehmen weltweit suchen derzeit nach neuen Mitarbeitern für ihre Finanzabteilungen. Während ihre eigene Rolle im Unternehmen vielschichtiger wird, wünschen sich CFOs für ihr Team Finanzspezialisten. Begehrt sind Fachleute im Controlling, Accounting sowie in der Finanzanalyse- und planung. Dabei hat der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter spürbar zugenommen: Weltweit haben zwei von drei befragten Unternehmen Schwierigkeiten, ihre offenen Positionen zu besetzen. Die Studie zeigt, dass die Arbeitgeber diesem Trend begegnen, indem sie verstärkt in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter und in Personalentwicklung investieren. Und bei der Besetzung von Schlüsselpositionen setzen Unternehmen weiterhin auf Recruiting-Dienstleistungen von Personalberatungen.
Über die Studie:
Die internationale Studie „CFO & Financial Leadership Barometer“ der Personalberatung Michael Page erscheint in einem zweijährigen Turnus und wurde weltweit 2012 erstmals durchgeführt. Sie beruht auf den Antworten aus 2.847 vollständig ausgefüllten Fragebögen, die Finanzentscheider aus über 70 Ländern beantwortet haben. Die gesamte Studie und zentrale Infografiken stehen unter http://tiny.cc/cfo-barometer zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Zum Unternehmen Michael Page International (Deutschland) GmbH:
Michael Page ist eine Marke der PageGroup. Das britische Mutterunternehmen Michael Page International plc. wurde 1976 in London gegründet und agiert als börsennotierte Aktiengesellschaft seit 2001. Die PageGroup ist in 36 Ländern mit 155 Büros vertreten. Kernkompetenz des Unternehmens ist die Personalvermittlung von Fach- und Führungskräften. Der Hauptsitz in Deutschland ist Düsseldorf. In Deutschland ist die PageGroup mit den drei Marken Michael Page, Page Personnel und Page Executive vertreten.