Logistikbranche zahlt am wenigsten / Frauen im Nachteil / Schnelle Gehaltssprünge für Einsteiger
Düsseldorf, 25. August 2014 - Auf die Spezialisierung kommt es an. Wer in den Bereichen Logistik und Beschaffungswesen nach den besten Gehältern sucht, muss die Entscheidung für einen Arbeitgeber und die fachliche Ausrichtung mit Bedacht treffen. Die Gehälter schwanken je nach Tätigkeitsbereich, Branche, Region und Unternehmensgröße sehr stark. Die neue Gehaltsstudie Procurement & Supply Chain von Michael Page zeigt: Mit einem Durchschnittsgehalt von 71.400 Euro pro Jahr werden Fach- und Führungskräfte gut bezahlt. Wer sich aber in die richtige Richtung weiterentwickelt und gut verhandelt, kann deutlich mehr verdienen.
„Die durchschnittlichen Jahresgehälter in den Bereichen Logistik und Beschaffungswesen liegen bei 71.400 Euro. Darüber hinaus sind Zusatzleistungen üblich, die im Schnitt fast 35 Prozent des Fixgehaltes ausmachen“, erklärt Timo Lüscher, Senior Associate bei Michael Page im Bereich Procurement & Supply Chain. Variable Boni, Firmenwagen und andere geldwerte Leistungen steigern das durchschnittliche Gehalt auf ansehnliche 96.000 Euro.
Die Studie dokumentiert auch die Gehaltskluft zwischen Frauen und Männern. Frauen verdienen im Schnitt 21,4 Prozent weniger Fixgehalt als Männer. Die Zusatzleistungen sind dagegen in etwa gleich hoch. Fachspezialisten wie Projekteinkäufer, Supply Chain Spezialisten oder Commodity Buyer kommen auf ein Jahresfixum von 57.300 Euro. Wer es zum Beispiel als Supply Chain Manager, Leiter Materialmanagement oder Logistikmanager in das mittlere Management schafft, erhält durchschnittlich 72.500 Euro. Ein Leiter Einkauf oder Leiter Logistik verdient sogar 90.500 Euro.
Der Umfang der Zusatzleistungen wächst mit dem Sprung ins mittlere Management: Liegt der Anteil der Zusatzleistungen zur gesamten Vergütung auf Fachkräfte-Ebene bei durchschnittlich 24 Prozent, beträgt er im mittleren Management 30 Prozent. Beim Wechsel in leitende Positionen stagniert der Anteil bei durchschnittlich 28 Prozent. Wer viel verdienen will, geht in den Süden „Große Unterschiede im Verdienst ergeben sich je nach Region, Unternehmensgröße und Branche. Die besten Gehälter werden mit 74.000 Euro Fixum im Süden bezahlt. Im Westen und Norden liegt der Schnitt bei etwa 71.000 Euro. Die Gehälter im Osten liegen deutlich darunter, bei 67.100 Euro“, so Lüscher.
Wenig überraschend: Die großen Unternehmen locken Mitarbeiter mit höheren Gehältern. Kleinere Betriebe bis 200 Mitarbeiter zahlen ein festes Brutto von 67.600 Euro im Jahr. In mittleren Unternehmen bis 2.000 Mitarbeiter liegt der Schnitt bei 72.400 Euro. Und im großen Konzern sind es 74.800 Euro. Immerhin: Die kleinen Betriebe bieten die besseren Zusatzleistungen (37 Prozent) als die großen (32 Prozent), was aber den Gehaltsnachteil nicht ganz ausgleicht.
Unterschiede finden sich auch in den einzelnen Branchen. Die besten Einkommensperspektiven eröffnen die Automotive-Branche und Pharma- und Chemieunternehmen mit 74.600 Euro und 74.400 Euro. Arbeitnehmer im Handel (69.000 Euro) und in der Logistikbranche (67.400 Euro) verdienen deutlich weniger. Lieber Lieferkette als Logistik Für Berufseinsteiger positiv sind die raschen Gehaltssprünge in der Beschaffung und der Logistik. Bei den 24- bis 29-Jährigen liegt das Gehalt noch bei 45.500 Euro. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es schon 60.300 Euro, also 33 Prozent mehr. Und die 40- bis 49-Jährigen kommen noch einmal um 29 Prozent mehr auf 77.900 Euro.
Der Wandel im Berufsbild, von der klassischen Logistik und von der Warenwirtschaft hin zum übergeordneten Supply Chain Management, zeigt sich auch bei den Gehältern: Ein Logistikmanager im mittleren Management verdient im Schnitt 62.500 Euro, ein Leiter Warehouse kommt auf 66.800 Euro. Der Supply Chain Manager verdient dagegen durchschnittlich 79.200 Euro.
Fünf Tipps, wie Sie als Logistiker schneller mehr verdienen:
  1. Ortswechsel: Wenn Sie örtlich unabhängig sind, suchen Sie nach Angeboten im Süden Deutschlands. Die höheren Gehälter machen auch einen Umzug lohnenswert.
  2. Behalten Sie die Zukunft im Auge: Der Wandel weg von klassischen Logistikberufen hin zum übergeordneten Supply Chain Management zeigt sich in den höheren Gehältern in diesem Bereich.
  3. Achten Sie auf Zusatzleistungen: Kleinere Unternehmen bieten oft ein niedrigeres Einstiegsgehalt. Wenn Sie gut verhandeln, machen Boni, betriebliche Altersvorsorge oder ein Firmenwagen diesen Nachteil wett.
  4. Knüpfen Sie ein Netzwerk in wichtige Industriebranchen wie Pharma, Chemie, Automotive: Die Gehälter liegen hier höher – vorausgesetzt Sie bestehen im harten Wettbewerb um diese Jobs.
  5. Finden Sie die Balance: Das Gehalt sollte nicht alleine entscheiden. Wenn Sie ein Beruf inspiriert und zu mehr Leistung motiviert, wirkt sich das mittelfristig in der Gehaltsentwicklung aus.
Über die Studie:
Die Michael Page Gehaltsstudie Procurement & Supply Chain wurde 2014 zum ersten Mal durchgeführt. Sie beruht auf 3.251 Kandidatengesprächen, die die Berater von Michael Page von Januar 2012 bis Januar 2014 führten. Alle Gehaltszahlen verstehen sich als Jahresfixgehalt brutto. Es handelt sich hierbei um Durchschnittswerte, die im Einzelfall abweichen können. Zusatzleistungen können variable Bestandteile sein wie Boni und Tantiemen oder fest zugesicherte Leistungen wie ein Firmenwagen. Die gesamte Studie und zentrale Infografiken stehen unter https://www.michaelpage.de/productsApp_de/docs/MP_Gehaltsstudie_Procurement-Supply-Chain_2014_online.pdf zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Zum Unternehmen Michael Page International (Deutschland) GmbH:
Michael Page ist eine Marke der PageGroup. Das britische Mutterunternehmen Michael Page International plc. wurde 1976 in London gegründet und agiert seit 2001 als börsennotierte Aktiengesellschaft. Die PageGroup ist in 36 Ländern mit 155 Büros vertreten. Kernkompetenz des Unternehmens ist die Personalvermittlung von Fach- und Führungskräften. Der Hauptsitz in Deutschland ist Düsseldorf. In Deutschland ist die PageGroup mit den drei Marken Michael Page, Page Personnel und Page Executive vertreten.