Düsseldorf, 15. November 2018 – Pflicht statt Kür: Wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Trends sorgen dafür, dass Diversity Management für Unternehmen heute nötiger denn je ist. Wie die jetzt veröffentlichte, zweite Auflage der PageGroup Diversity Management-Studie zeigt, haben deutsche Unternehmen die Bedeutung von Vielfalt mehrheitlich erkannt: So schätzen über 90 Prozent der Befragten Diversity Management für den globalen Erfolg ihres Unternehmens als wichtig ein. Zugleich offenbart die Studie, dass bei der Ausgestaltung des Themas durch konkrete Methoden und Maßnahmen noch Luft nach oben ist. An der Studie nahmen in Deutschland 139 für das Thema (mit)verantwortliche Personen teil.

Bereits die erste Auflage der PageGroup Diversity Management-Studie von 2015 zeigte, dass die Förderung von Vielfalt in Unternehmen mehr als ein kurzfristiger Hype ist. Bei der Neuauflage fast vier Jahre später wird klar, dass Diversity sich als wichtiger Bestandteil in deutschen Unternehmen jeder Größe etabliert hat. Dies zeigt unter anderem die organisatorische Aufhängung des Themas: So ist Diversity Management in 68,7 Prozent der Fälle in der Personalabteilung angegliedert, bei 22,4 Prozent ist es sogar auf der obersten Management-Ebene angesiedelt. Auch die Beschäftigung mit dem Thema Vielfalt nahm deutlich zu: Während sich 2015 noch weniger als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (44,9 %) überhaupt damit auseinandergesetzt hatte, waren es jetzt 63,3 Prozent der befragten Unternehmen.
 

Diversity Management zeigt Wirkung

Als eines der wichtigsten Ziele in Zeiten des Fachkräftemangels gilt, für potenzielle Bewerber attraktiv zu werden. Mindestens genauso wichtig wie neue Mitarbeiter zu gewinnen, ist es, bestehende Mitarbeiter zu halten. Die Studie der PageGroup belegt, dass diese Ziele mit Hilfe von Diversity Management-Maßnahmen erreicht werden können: 59,7 Prozent der Befragten haben durch entsprechende Initiativen eine verbesserte Zusammenarbeit in Teams festgestellt. 43,5 Prozent ist es gelungen, ihre Mitarbeiter stärker an sich zu binden. Auch die grundsätzliche Zufriedenheit der Mitarbeiter hat sich bei über 41,9 Prozent der befragten Unternehmen verbessert. Außerdem geben 69,4 Prozent aller Befragten an, bei der Werbung neuer Mitarbeiter und der Positionierung als Arbeitgebermarke bereits einen Mehrwert durch Diversity Management zu sehen.

Darüber hinaus ergeben sich weitere positive Nebeneffekte. Dazu gehören die Veränderung der Unternehmenskultur (54,8 %), ein spannenderes Arbeitsumfeld für Mitarbeiter (43,5 %) und – damit einhergehend – eine höhere Innovationskraft sowie die Entwicklung innovativer Lösungen und Produkten (jeweils 21 %).

Diversity Management ist mehr als Gender-Fragen

Trotz dieser Erfolge ist das Potenzial des Themas bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die befragten Unternehmen sind deshalb darum bemüht, weitere Rahmenbedingungen zur Förderung von Vielfalt zu schaffen. 39,1 Prozent setzen genderspezifische Förderungsmaßnahmen um. Fast die Hälfte der Unternehmen (48,4 %) fördert die altersgerechte Verteilung und Umsetzung von Aufgaben und bietet körperlich eingeschränkten Mitarbeitern entsprechende Unterstützung. Fast ein Drittel (31,3 %) fördert Akzeptanz und Toleranz gegenüber sexueller Identität und Orientierung – zum Beispiel durch Sensibilisierungskurse oder der Ernennung einer konkreten Vertrauensperson. Über die Hälfte (51,6 %) der befragten Unternehmen berücksichtigt auch die familiäre Situation. Sie setzen beispielsweise familienfreundliche Initiativen um und fördern Alleinerziehende.

Diversity ist mehr als ein buntes Team

Diversity Management findet seinen Weg von Chefetagen und HR-Abteilungen in die verschiedenen Bereiche der Unternehmen. Die nächsten Schritte müssen jedoch folgen, denn Diversity endet nicht mit der Zusammenstellung diverser Teams. Nach der Einstellung neuer Mitarbeiter ist der nächste Schritt deren Integration. „Eine Person mit einem anderen Glauben oder einer anderen Herkunft in ein ansonsten homogenes Team zu holen, reicht nicht aus, um frische Ideen zu generieren. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen unterstützt und ermutigt werden, ihre unterschiedlichen Sichtweisen und Ideen auch einzubringen. Für die Unternehmensleitung gilt es, eine offene Kultur aktiv zu fördern“, erläutert Goran Barić, Geschäftsführer der PageGroup Deutschland. „Letztendlich geht es darum, unterschiedliche Denkweisen und Persönlichkeitsstrukturen zusammenzubringen. In der Diskussion um Alter, Geschlecht und Co. wird das leider hin und wieder vergessen.“

Über die Umfrage:

Die Umfrage der PageGroup wurde im September 2018 durchgeführt. Sie richtete sich an Mitarbeiter in Unternehmen, die (mit)verantwortlich für das Thema Diversity Management sind. Der Report unterscheidet in der Auswertung zwischen aktiven Unternehmen, die sich in den letzten zwei Jahren bereits mit dem Thema Diversity Management beschäftigt haben, und Unternehmen, die dies in der nahen Zukunft planen. Zur dritten Gruppe zählen Unternehmen, für die Diversity Management bisher keine Rolle gespielt hat und zukünftig auch nicht spielen wird. Berücksichtigt wurden Unternehmen verschiedener Größenordnungen und Branchen. Größtenteils kommen die Teilnehmer aus der Industrie- und Dienstleistungsbranche. Die Befragung wurde bereits zum zweiten Mal durchgeführt. Anfang 2015 wurde sie erstmals veröffentlicht. An der Studie, die in Form einer Online-Befragung durchgeführt wurde, haben in Deutschland Mitarbeiter aus 139 Unternehmen jeder Größe teilgenommen.

Lesen Sie weitere Ergebnisse der Diversity Management Studie.

Zur PageGroup Deutschland

Die PageGroup ist eine weltweit agierende Personalberatungsgruppe mit 140 Büros in 36 Ländern und mehr als 7.000 Mitarbeitern weltweit. Im Jahr 1976 in London gegründet, ist die PageGroup plc. an der Londoner Börse gelistet. Die Dachmarke PageGroup umfasst die Marken Page Executive, Michael Page, Page Personnel sowie Page Outsourcing und vermittelt Fach- und Führungskräfte in Festanstellung, im Rahmen der qualifizierten Zeitarbeit und für Interim-Projekte. In Deutschland ist die PageGroup mit allen Marken vertreten und agiert aus sieben Standorten: Düsseldorf (Zentrale), Frankfurt, Köln, Stuttgart, München, Hamburg und Berlin.